Spanische Sprache lernen: 5 Fehler, die häufig gemacht werden

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Wer die spanische Sprache erlernen will, tut gut daran, dies in einem ausgewiesenen Spanischkurs zu tun oder im Rahmen eines Auslandsaufenthalts. Denn diese Sprache hat durchaus ihre Tücken!

Spanische Sprache lernen: Fünf Fehler, die am häufigsten passieren

Die spanische Sprache scheint nur auf den ersten Blick einfach zu erlernen zu sein. Auf den zweiten Blick offenbaren sich wahre Fallstricke. Nicht von ungefähr heißt es: “Das kommt mir spanisch vor!“ Ein Spruch, der eingesetzt wird, wenn jemandem etwas suspekt erscheint.

Schon der Spanischkurs für Anfänger zeigt, was alles falsch gemacht werden kann. Doch wer von Anfang an im Kurs aufpasst und die eigenen Kenntnisse so häufig und umfangreich wie möglich anwendet, hat schon gewonnen. Beim Sprachaufenthalt gilt: Übung macht den Meister! Denn nichts trainiert das Sprachvermögen mehr als zu sprechen.

Die folgenden Fehler werden besonders häufig gemacht, wenn Spanisch gelernt wird.

  • Egal, ob per App,
  • im Spanischkurs an der Volkshochschule
  • oder im Spracheninstitut
  • oder bei einem Sprachaufenthalt im Ausland,

immer gilt, dass die Amtssprache Spanisch kleine Tücken bereithält.

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1. Die spanische Sprache rollt das „r“

Für Deutsche besonders schwer ist das Erlernen der richtigen Aussprache des Buchstaben „r“. Dieses ist hierzulande am ehesten im Raum Nürnberg geläufig, anderswo wird es hart gesprochen. Das liegt vor allem daran, wo das „r“ gebildet wird. Im Deutschen wird es kurz vor dem Gaumensegel gebildet, die Zunge stößt dabei nicht an die Zähne. Das macht sie im Spanischen auch nicht, doch hier muss sie kurz vor den Schneidezähnen regelrecht vibrieren. Aus dem gurgelnden Buchstaben in der deutschen Sprache wird also ein rollender Konsonant in der spanischen Sprache.

Im Deutschen geht es sogar noch schlimmer und das „r“ wird wie ein „a“ ausgesprochen. Vor allem am Wortende ist das der Fall, die letzte Silbe „er“ wird gern verschluckt bzw. durch ein „a“ ersetzt. Kein Wunder, dass Ausländer es schwer damit haben, das Deutsche zu erlernen!

Die spanische Sprache kennt aber viele Wörter, die ähnlich klingen und wer zum Beispiel „pero“ ähnlich ausspricht wie „perro“ meint einmal das kleine Wörtchen „aber“, einmal den Hund. Im Satzzusammenhang kann das für ziemliche Verwirrungen sorgen!

Bei Worten, die mit einem doppelten „r“ geschrieben werden, muss die Zunge auch mehr rollen. Das wiederum bedeutet, dass sie stärker vibrieren muss, was ein leichtes Zittergefühl am Gaumen auslöst. Wer das schafft, ist auf dem richtigen Weg!

Die spanische Sprache kennt gleich zwei Übersetzungen für das Wort „sein“. Zum einen wird es mit „estar“ übersetzt, zum anderen mit „ser“.

Die spanische Sprache kennt gleich zwei Übersetzungen für das Wort „sein“. Zum einen wird es mit „estar“ übersetzt, zum anderen mit „ser“. (#01)

2. Spanische Worte entsprechen nicht den deutschen Worten

Alles könnte so einfach sein, wenn die Bedeutung der spanischen Worte tatsächlich ihrem Klang entsprechen würde. Manche Worte klingen nämlich einfach deutsch, sind es aber natürlich nicht und bedeuten noch nicht einmal im Entferntesten das Gleiche. Bei einem Spanischkurs wird das rasch deutlich! Sicherlich ist es so, dass Aussprachefehler besonders häufig sind. Doch die oft sehr freie Übersetzung kann zu den tollsten Stilblüten führen.

Fachlich gesehen sind zwei Worte, die eine gleiche oder zumindest annähernd gleiche Form haben, aber aus zwei verschiedenen Sprachen stammen, sogenannte Kognate. Gerade deutsche und spanische Worte sind hier oft zu finden, denn beide entstammen dem Lateinische. Oft haben sie auch tatsächlich die gleiche Bedeutung, was jeden freut, der Vokabeln lernen muss. Gleichzeitig kennt die spanische Sprache aber auch zahlreiche Worte, die eben eine andere Bedeutung haben, als es sich auf den ersten Blick vermuten ließe. Diese werden als falsche Freunde bezeichnet, ein Ausdruck, der manchem Sprachschüler aus dem Englischunterricht bekannt sein dürfte.

In Spanien wird zum Beispiel das Wort „manifestación“ benutzt, was im Deutschen der „Demonstration“ entspricht. Der Fehler wäre hier, auf die Manifestation zu tippen, doch diese Übersetzung ist leider falsch. Auch das Wort „investieren“ ist ein beliebter falscher Freund. Im Spanischen wird es mit „invertir“ übersetzt. Wer die Amtssprache Spaniens gerade erlernt, tippt vielleicht eher auf „investir“, was aber wiederum so viel wie „verleihen“ heißt. Spanische Sprache, schwere Sprache!

Alles könnte so einfach sein, wenn die Bedeutung der spanischen Worte tatsächlich ihrem Klang entsprechen würde.

Alles könnte so einfach sein, wenn die Bedeutung der spanischen Worte tatsächlich ihrem Klang entsprechen würde. (#02)

3. Zweimal „sein“ oder auch nicht?

Die spanische Sprache kennt gleich zwei Übersetzungen für das Wort „sein“. Zum einen wird es mit „estar“ übersetzt, zum anderen mit „ser“. Sogar Fortgeschrittene stolpern gern über diesen häufigen Fehler, was verdeutlicht, wie verbreitet er ist und dass Spanien sprachlich gesehen wirklich tückisch sein kann.

„Ser“ wird für Eigenschaften verwendet, die von Dauer sind. Das können Namen und Herkunft sein, auch einige Merkmale oder derzeitige Tätigkeiten. Letzteres gilt auch dann, wenn nicht die Absicht besteht, diese Tätigkeit wirklich auf Dauer und für immer auszuüben. Für die erste Unterscheidung ist dies aber unerheblich.

„Estar“ wird hingegen verwendet, wenn ein Zustand vorübergehend ist. Eine Empfindung zum Beispiel, sogar der Familienstand wird als vorübergehend gesehen. Hier ist bereits ein Beispiel für die Schwierigkeit der richtigen Anwendung zu finden. Wer verheiratet ist, befindet sich in einem dauerhaften oder vorübergehenden Zustand? Wenn der Familienstand vorübergehend ist, bleibt wohl zu erwarten, dass dies auch die Ehe betrifft. Bloß gut, dass die Grammatik in Spanien keinen Einfluss auf die Realität haben darf!

Natürlich gehört zum Erlernen einer Sprache immer die richtige Aussprache dazu, denn nur die wenigsten werden beispielsweise das Spanische lernen, um in dieser Sprache schriftlich zu kommunizieren.

Natürlich gehört zum Erlernen einer Sprache immer die richtige Aussprache dazu, denn nur die wenigsten werden beispielsweise das Spanische lernen, um in dieser Sprache schriftlich zu kommunizieren.(#03)

4. Falsche Artikel verwenden

Auch im Deutschen ist die Verwendung falscher Artikel durchaus im Rahmen des Normalen, vor allem, wenn jemand die hiesige Amtssprache neu erlernen möchte. Doch auch die spanische Sprache kennt hier einige Fallstricke, denn es gibt wirklich viele Artikel, die zur Auswahl kommen können. „Las, la, los, un, una, el“ sind die Beispiele dafür. Doch es geht noch schwieriger. Die Frage ist nämlich nicht nur, welcher Artikel genau angewendet werden muss, sondern auch, ob überhaupt ein Artikel nötig ist. Nicht in jedem Satz wird ein Artikel verwendet, wobei die richtige Artikelsetzung sicherlich ein Problem ist, das viele Sprachen miteinander teilen.

Spanien stellt hier keine Ausnahme dar und so ist es bei vielen Sprachschülern eher Glückssache, dass sie den richtigen Artikel erwischen. Das Tröstliche daran ist, dass die meisten Spanier den Satz wohl dennoch verstehen können, auch wenn es manchmal wirklich schwer zu sein scheint. Allerdings ist damit auf den ersten Blick bzw. auf den ersten Ton ersichtlich, dass das Gegenüber keine richtige Ahnung von der Sprache hat.

Wer also im Geschäftsleben unterwegs sein möchte oder sich um einen Job in Spanien bewirbt, sollte die geltende Amtssprache so gut wie möglich erlernen und dazu gehören eben auch die Artikel.

Video: Wie werden auf Spanisch V – B ausgesprochen – Spanisch sprechen

5. Die spanische Sprache und ihre Aussprache

Natürlich gehört zum Erlernen einer Sprache immer die richtige Aussprache dazu, denn nur die wenigsten werden beispielsweise das Spanische lernen, um in dieser Sprache schriftlich zu kommunizieren. Sicherlich ist es möglich, die meiste Kommunikation auf schriftlichem Weg zu erledigen, doch wer im Land unterwegs ist oder auch nur einmal das Telefon bedienen möchte, weil er mit einem spanischen Kunden einen Termin vereinbaren will, ist doch gezwungen, sich um die richtige Aussprache zu bemühen.

Für das Gegenüber lässt sich damit leicht feststellen, wie sicher der Spanischlernende gerade ist. Neben dem bereits beschriebenen rollenden „r“ sind auch die Buchstaben „v“ und „b“ recht tückisch. Sie werden exakt auf die gleiche Art ausgesprochen, was die wenigsten Menschen, die Spanisch nicht als Muttersprache beherrschen, wissen.

Wer diese und weitere Fehler beim Spanisch lernen von Anfang an berücksichtigt, umgeht bereits viele Stolperfallen. Generell gilt, dass nichts so sehr hilft, wie zu sprechen, wobei es vor allem auf ein Gespräch mit Muttersprachlern ankommt. Es ist daher auf keinen Fall ratsam, die spanische Sprache in Deutschland zu lernen, sofern der Unterricht von Nicht-Muttersprachlern abgehalten wird.

Wer hingegen in Spanien (oder in einem anderen Land, in dem Spanisch die Amtssprache ist) lernt, taucht in Sprache und Kultur ein und lernt damit von Anfang an besser, Fehler zu umgehen. Denn wer dazu gezwungen ist, die Landessprache in der Kommunikation mit Einheimischen täglich anzuwenden, lernt auch von diesen und übt nicht nur gängige Dialekte, sondern auch die allgemeine Sprachweise ein. Fehler treten damit deutlich seltener auf!


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