Der Intensivkurs Spanisch soll alles nötige Wissen vermitteln, damit die Verständigung im Urlaub oder im neuen Job im spanischsprachigen Ausland möglich ist. Aber wo sollten Intensivkurse stattfinden?
Intensivkurs Spanisch: In Spanien lernen als effektivste Variante
Spanisch gilt als offizielle Landessprache in 21 Ländern der Welt, darunter in Spanien, Chile und in der Dominikanischen Republik. Über 570 Millionen Menschen sprechen weltweit diese Sprache. Gründe genug, um auch dazuzugehören und sich mit der Sprache zu befassen. Dabei stellt sich die Frage, ob ein Intensivkurs Spanisch in Deutschland oder in Spanien zu absolvieren ist. Wo lässt sich innerhalb kurzer Zeit mehr lernen, in welchem Land wird die Sprache anwendungsorientierter vermittelt?
Generell gilt, dass die Sprache im Land besser zu lernen ist. Das gilt sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Der Grund ist, dass sich die Vermittlung der Sprache nicht nur auf den Intensivkurs beschränkt. Wer Spanisch in einem spanischsprachigen Land lernt, lernt die Sprache so, wie sie wirklich gesprochen wird. Ein Vergleich dazu liefert die deutsche Sprache, bei der Kurse das Hochdeutsche vermitteln. Doch Hochdeutsch spricht kaum jemand, es gibt zahlreiche Dialekte und Feinheiten, die im Alltag eben nicht in der ursprünglichen Sprache benutzt werden. Das gilt auch für die spanische Sprache.
Wer in einem Intensivkurs in Deutschland lernt, bekommt natürlich die Grundzüge des Wortschatzes und der Grammatik vermittelt, setzt sich mit Aussprache und Betonung auseinander. Wer aber direkt in Spanien oder einem anderen spanischsprachigen Land lernt und dort Kleingruppenkurse besucht, wird die Sprache deutlich besser lernen und beherrschen. Die Wissensvermittlung findet dort im Unterricht statt, aber auch dann, wenn der Schüler Brötchen holen geht, wenn er sich nach dem Weg zum Strand erkundigt oder etwas in einem Geschäft kaufen möchte.
Vokabeln und Redeweisen werden im Intensivkurs vermittelt, angewendet werden sie direkt vor Ort. Wer allerdings in Deutschland entsprechende Kurse besucht, geht danach nach Hause und spricht wieder Deutsch. Das Klangbild der spanischen Sprache geht nicht in Fleisch und Blut über, weil es eben nur für ein paar Stunden gehört und angewendet werden muss. Spanisch als Intensivkurs in Spanien zu lernen bedeutet aber, in die spanische Welt und Kultur einzutauchen und diese mit all ihren Facetten kennenzulernen.
Das gesamte Lebensgefühl wird hier vermittelt, es lassen sich einige Tricks und Kniffe der Sprache erkennen, die nicht zur Reinform der Sprache gehören. Ausflüge in die Stadt oder in die nähere Umgebung sorgen dafür, dass die Schüler einen Eindruck vom Land bekommen und die neu erworbenen Kenntnisse direkt anwenden müssen.
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Die Vorteile der Intensivkurse in Spanien auf einen Blick:
- Anwendung der Vokabeln im Alltag nötig
- bessere Gewöhnung an den Klang der Sprache
- intensives Kennenlernen der Kultur und der Lebensweise der Menschen
- Kennenlernen von Feinheiten und Dialekten
- gleichzeitiges Kennenlernen der Region
Natürlich gibt es auch Vorteile, wenn Spanischkurse in Deutschland besucht werden. Dazu zählt etwa, dass solch ein Kurs kostengünstiger ist und dass er neben dem alltäglichen Leben stattfinden kann. Oft ist ein solcher Intensivkurs als Wochenendkurs konzipiert, sodass die Lerneinheiten in den Alltag integriert werden können.
Wer im Rahmen eines Bildungsurlaubs Spanisch in Spanien lernen möchte, muss sich dafür Zeit einplanen und muss den Intensivkurs finanzieren. Als Urlaub lassen sich die Kosten nicht einmal steuerlich geltend machen, das ist nur möglich, wenn nachweisbar ist, dass Spanischkenntnisse für den Job nötig sind. Wer in Deutschland Spanisch lernt, muss sich immer wieder selbst motivieren und braucht ein großes Maß an Selbstdisziplin, um die Lerneinheiten selbstständig zu absolvieren.
Fazit: Die bessere Variante zum Spanisch lernen ist immer der Intensivkurs im Land, wobei anzumerken ist, dass sich das Spanisch in Spanien von dem in Lateinamerika unterscheidet. Feinheiten in der Aussprache werden auch dann nur vermittelt, wenn der Lernende direkt vor Ort ist (und auf diese Feinheiten hingewiesen wird!).
Spanisch lernen im Intensivkurs: Hier ist es möglich
An dieser Stelle sind einige Adressen zu finden, unter den das Spanisch lernen in Spanien und in Deutschland möglich ist:
- Instituto Cervantes (größtes Spanischsprachzentrum mit Hauptsitz in Madrid)
Rosenstraße 18, 10178 Berlin
Schwachhauser Ring 124, 28209 Bremen
Fischertwiete 1, 20095 Hamburg
Staufenstraße 1, 60323 Frankfurt am Main
Alfons-Goppel-Straße 7, 80539 München - GLS Sprachenzentrum
unter anderem Kurse nach Alter gestaffelt: https://www.gls-sprachenzentrum.de/120_spanisch_sprachreise_50_plus.html - Sprachcaffee
https://www.sprachcaffe.de/spanisch-sprachreisen-spanien/sprachreisen-madrid.htm - Sprachen per App und damit zu Hause lernen
https://de.babbel.com/spanisch-lernen
https://duolingo.com
Spanisch als Intensivkurs in Spanien: Studenten und die spanische Sprache
Studenten haben oft ein besonderes Interesse daran, Spanisch zu lernen und können aus verschiedenen Möglichkeiten wählen. Sie bereiten sich damit auf einen Job vor oder nutzen die Gelegenheit für ein Praktikum im Ausland. Erste Anlaufstelle ist dafür das Erasmus-Austauschprogramm der jeweiligen Hochschule. Außerdem muss eine Bewerbung an eine spanische Hochschule gesendet werden, mit der auch eine Angleichung der Noten vorgenommen wird.
Beantragt wird die Angleichung bei der „Universidad Nacional de Education a Distancia“. Erst danach ist es möglich, sich an einer spanischen Hochschule einzuschreiben. Hauptziel von rund 20 Prozent der Studenten in Austauschprogrammen ist Madrid. Die spanische Hauptstadt bietet für Ingenieure bzw. Studenten der Ingenieurwissenschaften die „Universidad Politécnica de Madrid“ an, andere infrage kommende Hochschulen sind die „Complutense“ oder die „Universidad Carlos III“.
Weitere Städte, die für Studenten eine gute Wahl sind, sind Sevilla, Valencia und Barcelona. In allen Städten werden Spanischkurse angeboten, mit denen Studenten in die Sprache eintauchen können.
Spanisch Intensivkurs in Spanien: So laufen Kleingruppenkurse ab
Meist wird zuerst ein Einstufungstest absolviert, der sowohl schriftlich als auch mündlich vorgenommen wird. Für absolute Anfänger ist das nicht nötig, sie haben schließlich keine überprüfbaren Vorkenntnisse. Nach Vorliegen des Ergebnisses erfolgt die Kursauswahl. Ob die Zuordnung passt oder ob eine Neusortierung nötig wird, wird binnen der ersten Tage entschieden. Die Kurse sind meist mit zehn bis zwölf Teilnehmern belegt, wobei es umso besser für den Lernerfolg ist, je weniger Teilnehmer dabei sind.
Hier ein Beispiel für einen Intensivkurs und seinen Ablauf:
- Beginn um 09:00 Uhr, Dauer: zwei Stunden
- von 11:00 bis 13:00 Uhr zwei Stunden Intensivunterricht
- von 13:00 bis 14:00 Uhr Frage- und Spielstunde
Besonders interessant ist hier der letzte Teil, bei dem vor allem Kleingruppenkurse profitieren. Es können Fragen gestellt werden, die durch den Lehrer auf Spanisch beantwortet werden. Durch kleine Spiele wird das Gelernte vertieft. Die beiden vorigen Doppelstunden dienen dem Erwerb des Wortschatzes sowie der Darstellung der Grammatik der spanischen Sprache.
Teilweise werden Hausaufgaben gegeben. Danach haben die Schüler frei und können selbst bestimmen, ob sie an angebotenen Ausflügen teilnehmen oder die Stadt auf eigene Faust erkunden. In jedem Fall sind sie immer gezwungen, die Sprache „zu leben“ und müssen sich überall mit den sich täglich erweiternden Spanischkenntnissen zurechtfinden.
Am Ende des Kurses wird von ausgewiesenen Sprachenschulen ein Zertifikat ausgestellt, das den in der Prüfung nachgewiesenen Kenntnisgrad der Sprache bestätigt und das als Nachweis für den Bildungsurlaub dient.
Spanisch lernen in Deutschland: Intensivkurs am Spracheninstitut oder an der Volkshochschule
Die Kurse in Deutschland sehen ähnlich aus, wobei es ein Unterschied ist, ob es sich um einen Intensivkurs Spanisch handelt oder um einen Kurs, der beispielsweise eine Unterrichtseinheit pro Woche anbietet. Der Intensivkurs findet im besten Fall nur in spanischer Sprache statt, es gibt Hausaufgaben und verschieden gestaltete Lerneinheiten. Alles dreht sich darum, die spanische Sprache sprechen zu lernen, es kommt weniger auf das Schreiben als vielmehr auf das Sprechen an.
Da der Unterricht zu vorgegebener Zeit stattfindet, muss sich der Teilnehmer zwingend dazu aufraffen, zu dem Termin zu gehen. Anders sieht es aus, wenn das Spanisch lernen per App stattfinden soll. Hier muss die Selbstmotivation und Disziplin entsprechend hoch sein, denn die App wird heruntergeladen und kann dann frei genutzt werden. Hier gibt es keine zu versäumenden Termine und niemanden, der auf die Schüler wartet.
Dafür kann aber nach Lust und Laune immer dann gelernt werden, wenn gerade Zeit dafür ist, ein entscheidender Vorteil der App. Auch das Sprachbild prägt sich hier leichter ein, weil die Inhalte gelesen werden müssen. Die tatsächlich gesprochene Sprache kommt jedoch zu kurz und wird in einem Sprachkurs deutlich intensiver vermittelt. Doch auch dieser bringt die Sprache nicht derartig intensiv näher, wie das ein Sprachkurs in Spanien kann. Die Empfehlung für alle, die Spanisch so rasch und sicher wie möglich beherrschen wollen, gilt demnach dem Kurs in Spanien.
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